01.10.2024 - 08:39
Welches Rohr ist das richtige?
Je nachdem ob Haus, Garten oder landwirtschaftliche Fläche entwässert werden soll, gibt es unterschiedliche Rohrarten. Die wohl bekanntesten gelben Rohre von der Rolle eignen sich nur für den Garten oder für landwirtschaftlich genutzte Flächen. Die Rollenware, die mit Kokosfasern ummantelt ist, wird ebenso für landwirtschaftliche Flächen verwendet. Für eine Hausdrainage müssen starre Rohre aus Hart-PVC nach DIN 4095 verlegt werden. Diese besitzen eine besonders hohe Wasseraufnahmefähigkeit.
Wie tief wird eine Drainage verlegt?
Bei einer Hausdrainage bestimmt das Fundament die Tiefe des Grabens. Der höchste Punkt des Drainagerohrs, der sogenannte Rohrscheitel, muss dabei 20 - 30 cm unter der Oberkannte des Fundaments sein, bei einem unterkellerten Gebäude unterhalb des Kellerbodens. Der tiefste Punkt ist der Anschluss an die Entwässerung. Das Gefälle vom höchsten Punkt zum Entwässerungspunkt muss mindestens 0,5% sein, optimal sind 2 - 3 %.
Bei einer Drainage im Garten sollte die Grabentiefe beim Rasen 30 - 50 cm sein, im Gemüsegarten 50 - 80 cm und im Obstgarten und um Bäume 80 - 150 cm. Auch hier ist der tiefste Punkt der Entwässerungspunkt.
Wie wird eine Drainage verlegt?
1. Graben ausheben
Wenn du den Verlauf der Drainage festgelegt hast, beginnst du mit dem Aushub. Willst du eine Drainage um dein Haus legen, gräbst du mit dem nötigen Gefälle einmal ums Haus.
Für eine Drainage im Garten verlegst du mehrere Rohre parallel zueinander. Der Abstand zwischen den Rohren sollte maximal 5 Meter sein. Am Rand der Fläche werden die Rohre dann an eine Sammelleitung angeschlossen, die das Wasser dann zum Entwässerungspunkt führt.
Für den Aushub von größeren Flächen lohnt sich ein Minibagger. Nach dem Aushub kannst du auch den Materialbedarf berechnen.
2. Vlies einlegen und Kies einfüllen
Lege ein Filtervlies in den Graben, das an beiden Seiten einen Überstand hat, so dass du das Drainagesystem damit umschlagen kannst. Auf das Vlies schüttest du dann eine etwa 10 bis 185 cm hohe Kiesschicht. Achte darauf, dass du dein Gefälle beibehältst.
3. Drainagerohr einlegen
Auf das Kiesbett legst du anschließend - am höchsten Punkt beginnend - die Drainagerohre. Die Rohre lassen sich beliebig zuschneiden. An jeder Ecke oder Richtungsänderung setzt du ein T-Stück und einen Revisionsschacht. Der Revisionsschacht dient dazu, um Verunreinigungen aus der Drainage zu spülen.
4. Auffüllen und schließen
Fülle den Graben etwa 30 cm hoch mit Kies auf und schlage das Vlies um die Kiesschicht. Fülle anschließend mit dem Erdaushub wieder auf.
Dokumentiere den Verlauf der Drainage durch Zeichnungen und Fotos. So kannst du verhindern, dass bei späteren Baumaßnahmen die Drainage getroffen wird.
Wohin fließt das Drainagewasser?
Die einfachste Lösung ist es, dass Wasser in die Kanalisation zu leiten. Das muss bei der zuständigen Behörde genehmigt werden. Eine Rigole ist ein befüllter Schacht, der das Dränwasser aufnimmt und dann an das Erdreich abgibt. Aus Bodenbeschaffenheit und Regenmenge ergibt sich die richtige Größe. Eine Zisterne kann auch zur Gartenbewässerung genutzt werden. Die Zisterne sollte am tiefsten Punkt im Garten gesetzt werden. Außerdem ist es ratsam einen Filter einzusetzen, der Schlamm und Sand auffängt. Befindet sich in der Nähe des Grundstücks ein Graben, kann das Wasser auch hier eingeleitet werden.